Diese Fehler solltest du in deinem Homeoffice vermeiden

Covid-19 und dessen rasante Ausbreitung hat unseren Alltag kontinuierlich verändert. Nicht nur in der Freizeit sondern auch unsere Arbeitsleben wurden beeinflusst. Laut einer Studie des Branchenverbandes Bitkom lässt knapp jedes dritte Unternehmen in Deutschland seine Mitarbeiter teilweise im Homeoffice arbeiten. Die befragten Firmen sind sich sicher, dass sich dieser Trend verstärken wird.

Die remote Arbeit vom Homeoffice ist an und für sich ein gutes Modell. Unabhängig von Covid-19, gibt es genügend Gründe, warum Mitarbeiter das Angebot ihres Arbeitgebers in Anspruch nehmen: Die wegfallende Anfahrtszeit als Zeitersparnis, einen familiären Arbeitsplatz oder flexible Arbeitszeiteinteilung. 

Neben den Vorteilen birgt das Homeoffice für viele Berufstätige die Gefahr, zuhause in ungesunde Gewohnheiten und in Unproduktivität abzurutschen. Im Schlafanzug auf dem Sofa chillen, nebenbei ein bisschen TV-Serien schauen - oder erst gar nicht aufzustehen? Vielleicht alle 15min zum Kühlschrank gehen um einen kleinen Snack zu naschen? Die Verlockungen im Homeoffice sind groß und neben den vielen Vorteilen sollten die Nachteile zumindest bewusst wahrgenommen werden. 

In diesem Blogbeitrag stelle ich dir die häufigsten Fehler vor und gebe dir Tipps, wie man auch zu Hause produktiv und gesund arbeiten kann. Falls du ebenfalls von zu Hause aus arbeitest und noch effektiver werden möchtest, dann erfahre hier welche gesunden Möglichkeiten deine Homeoffice bietet. 

Das Sofa ist ein einladender Arbeitsplatz, weil es schön bequem ist. Aber ist er für deine Haltung, Muskulatur und Bandscheiben gesund? Bei einem Sofa und Wohnzimmertisch mit üblichen Maßen ist keine aufrechte Wirbelsäulenposition möglich. Der Rücken ist abgerundet, die Schultern fallen nach vorne sowie auch das Kinn nach vorne geschoben wird. Damit kommt es zu einer Dysbalance und Verkürzung der Muskulatur, welche Nackenverspannungen und Bandscheibenschäden zur Folge haben können.

Mein Tipp: Gönne dir das Sofa maximal für eine halbe Stunde täglich und erhöhe den Laptop mit einem Kissen. Somit ist wenigstens die Kopfhaltung verbessert und der Nacken entlastet. Noch besser ist es, wenn du auf das Sofa verzichtest, an einem Tisch sitzt oder sogar an einem Tresen stehst. Vielleicht kannst du sogar das ein oder andere Meeting mit etwas Bewegung verbinden, indem du währenddessen läufst. Bewegung kräftigt deinen Körper und hält ihn gesund.

Zu Hause hält man sich am liebsten dort auf, wo man sich pudelwohl fühlt. Das ist für viele das Bett. Der Laptop steht von gestern Abend glücklicherweise noch am Bett, man kann ausschlafen und trotzdem noch rechtzeitig am Meeting teilnehmen. Abends vor dem Einschlafen noch schnell das erledigen, was man den ganzen Tag aufgeschoben hat. Das klingt doch erstmal gut?

Es wird schwer Privates von deiner Arbeitswelt zu trennen. Das mag in Ausnahmen vertretbar sein, ist aber auf Dauer für Psyche, Familien- und das Partnerleben schädigend. Dazu kommt, dass die liegende Position und weiche Örtlichkeit zu einem gelegentlichen Nickerchen einlädt, wodurch ein effektives Arbeiten unmöglich wird. 

Mein Tipp: Zwischendurch eine andere Position einzunehmen ist für deinen Körper durchaus gesund. Das darf auch eine liegende Position sein. Suche dir dafür jedoch lieber einen Platz auf dem Boden. Dann ist der Laptop nicht direkt auf dem Nachttisch greifbar und der Boden nicht bequem genug um zu schlafen. Du nimmst in diesem Fall aber trotzdem andere Haltungen und Liegepositionen ein, die für die Wirbelsäule und Gelenke abwechslungsreich sind.

Wer im Homeoffice arbeitet, ist für Arbeitsbeginn und Arbeitsende selbst verantwortlich. Sind das nicht tolle Freiheiten, die man sich immer gewünscht hat? Je länger es dann aber morgens dauert, bis die Zeitung gelesen ist, die Katzen gefüttert sind und ausgiebig gefrühstückt wurde, desto länger wird der Nachmittag.

Unangenehme Dinge für die Arbeit werden oft bis spät in den Abend hinein aufgeschoben. Der Arbeitsweg fällt weg, was Zeit spart. Doch das ist eigentlich auch die einzige Zeit, die dir mehr zur Verfügung steht. Es liegt nun also an dir, selbstständig deine Zeit so einzuteilen, dass du am Ende des Tages auch diese gewonnene Zeit für dich und deine Familie nutzen kannst. 

Mein Tipp: Überlege ob dir eine To-Do Liste für den Tag eine Unterstützung bieten kann. Was möchtest du heute schaffen? Wie lange benötigst du für die einzelnen Arbeitsschritte? Wann planst du eine Pause einzulegen? Schreibe dir die Punkte auf. Das gibt dir Struktur und hilft dir zu priorisieren. Deine eigene Disziplin ist gefragt. Setze dir genauso Arbeitszeiten, wie du sie auch in der Office haben würdest. Kommuniziere diese mit Familienmitgliedern und Freunden, damit du in dieser Zeit auch nicht gestört wirst. Stelle dir für das Arbeitsende einen Wecker, um ständiges auf die Uhr schauen zu vermeiden.

Da ist es: Alles was das Herz begehrt! Kühlschrank Tür auf und von salzig über süß, von gesund bis ungesund, für jedes noch so kleine Gelüst ist ein Nahrungsmittel vorhanden um dieses umgehend zu stillen.

Das umfangreiche Angebot lässt oft die Zahlen auf der Waage in die Höhe schießen. In der Firma hätte man sich oft die Nähe zu einem Kühlschrank gewünscht. Jetzt ist die Situation da, doch nun gilt es, sich dabei im Griff zu haben. Und dies fängt schon beim Einkaufen an.

Mein Tipp: Schreibe dir eine Einkaufsliste oder sei schon beim Einkauf etwas strenger als sonst. Was du nicht Zuhause hast, kann schon nicht im Magen landen. Versuche deine eigene Küche als Chance zu sehen, dich gesünder zu ernähren als es dir das Kantinenessen je hätte ermöglichen können. Dafür holst du dir am Besten für ein paar Termine eine Fachkraft, z.B. eine Ernährungsberaterin, die dir eine gesunde Ernährung in der eigenen Küche erklärt. Nutze die Gelegenheit, um kalorienarmer zu essen. Dafür kannst du von der gesunden Mahlzeit mehr essen und bist satt. Das klingt doch gut, oder?

Schon im Bett losarbeiten, den Kaffee im Bett trinken, sich für die Mahlzeiten bis maximal in die Küche schleppen und zum Feierabend auf das Sofa vor den Fernseher werfen: Dieses Extrembeispiel trifft hoffentlich nicht vollständig zu, denn das würde innerhalb kürzester Zeit zu fatalen gesundheitlichen Schäden führen.

Fakt ist, dass die Wege zur Toilette, zum Kaffeeautomat, zu den Mahlzeiten und zu Meetings im Homeoffice deutlich kürzer sind. Wenigstens damit konnte man in der Arbeit ein paar Schritte zurücklegen.

Der Weg zur Arbeit gab einem die Möglichkeit zu Fuß zu gehen oder sich auf das Rad zu schwingen. Aber sogar schon damals in der Firma wusste man, dass diese alltäglichen Gänge für einen aktiven und gesunden Körper eigentlich nicht ausreichend sind. Wie soll man den Bewegungsmangel nun in dem Homeoffice kompensieren?

Mein Tipp: Wo es in der Firma unangebracht gewesen wäre während eines Meetings auf und ab zu laufen, bietet sich das bei einem Online-Meeting ohne weiteres an. Lasse dich Zuhause nicht bedienen, sondern laufe selbst, wenn du etwas möchtest. Blockiere dir nach wie vor eine Mittagspause, in der du an die frische Luft gehst und dich etwas bewegst. Wenn du danach wieder zurück in die eigenen vier Wände gehst, kannst du sogar verschwitzt an deinem Homeofficeplatz sitzen. Du hast ja auch kein Problem damit, dich im Schlafanzug morgens an deinen Arbeitsplatz zu setzen. Warum dann nicht auch im verschwitzten T-Shirt? Niemanden stört es. Also nichts wie los!

Das Badezimmer braucht dringend mal eine Grundreinigung? Und auch in der Küche könnte man mal richtig schrubben? Außerdem würde sich dein Sohn freuen, wenn du mit ihm Drachen steigen lässt und dein Handy bimmelt ununterbrochen durch neue unwichtige Nachrichten? Klar, wenn der Nachwuchs mal krank sein sollte, kann man zu Hause bleiben, arbeiten und sich um das Kind kümmern. Aber: Eine Dauereinrichtung sollten Ablenkungen nicht sein.

Außerdem scheinst du im Homeoffice für andere ganztägig verfügbar zu sein. Auch du selbst hast das Gefühl, andere Aufgaben können schnell zwischendurch erledigt werden. Arbeit, Haushalt und alltägliche Beschäftigungen vermischen sich. Weder das eine, noch das andere wird mit vollem Bewusstsein und verdienter Aufmerksamkeit durchgeführt.

Mein Tipp: Mit der Familie kann ebenfalls abgestimmt werden, wann du konzentriert und effektiv arbeiten kannst. Umso mehr können sich der Haushalt und deine Familienmitglieder in der Mittagspause oder deinem Feierabend auf deine volle Aufmerksamkeit freuen. Hilfreich ist es auch, sich ein Zimmer zu suchen, bei dem die Türe geschlossen werden kann, worin nur du dich mit deinem arbeitsrelevanten Zubehör befindest. Auch dein Handy und Social Media braucht nicht konstant deine Nähe. „Out of sight, out of mind!“