In Deutschland mal schnell zum Supermarkt fahren und ein paar Lebensmittel kaufen. Ist ja nicht so schwer seinen Bedarf an wichtigen Nährstoffen wie Omega-3-Fettsäuren und Mineralstoffe wie Eisen oder Magnesium zu decken, oder? Was aber, wenn deine Nahrung nicht auf natürlichem Wege ausreichend zugeführt werden kann. Sind dann automatisch Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll? Und ist das überhaupt gesund?
Leider ist die Beantwortung zu dem Thema Mangel nicht so leicht. Im folgenden Blog möchte ich dir als Ernährungsberater gerne ein paar Ideen geben, welche Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sind.
Sinnvolle Nahrungsergänzungsmittel nach einer Diagnose
Es gibt sicherlich Umstände, unter denen ein Nahrungsergänzungsmittel angebracht ist, aber diese haben normalerweise mit der Behandlung eines diagnostizierten Nährstoffmangels zu tun. In diesem Falle kann der Patient durch die natürliche Ernährung nicht genügend und ausreichend Nährstoffe zu sich nehmen. Hier sind einige Situationen, in denen eine Ergänzung in Absprache mit einem Ernährungsberater, Gesundheitscoach oder Arzt nützlich sein können:
- Eisenpräparate bei Diagnose eines Eisenmangels
- Vorgeburtliche Vitamine mit Folsäure während der Schwangerschaft
- Vitamin B12 für Veganer und ältere Erwachsene mit niedrigem B12-Spiegel
- Kalzium und Vitamin D für Personen, bei denen ein Risiko für Osteoporose besteht oder diese schon besteht
- Fluorid für ältere Säuglinge, die in Gebieten leben, in denen die kommunale Wasserversorgung nicht fluoridiert ist
- Vitamin K in Form einer prophylaktischen Einzeldosis für Neugeborene, um Blutungen vorzubeugen
- Omega-3-Fettsäuren für Menschen mit einem Risiko für Herzerkrankungen, die keinen Fisch konsumieren
- Proteine und Einnahme von Mineralstoffen für Athleten mit einem intensiven Trainingsumfang von mehr als 15 Stunden pro Woche
Schwangere und stillende Frauen sollten mit eigendosierten Nahrungsergänzungsmitteln, einschließlich pflanzlichen Nahrungsergänzungsmitteln, besonders vorsichtig sein. Die Dosierungen sind nicht für Säuglinge oder Ungeborene im Mutterleib gemacht. Die Nährstoffe gelangen aber in beiden Fällen über die Plazenta oder die Muttermilch in die Blutbahn des Kindes und können zu erheblichen Schaden führen.
Ob Nahrungsergänzungsmittel für dich Sinn machen, können wir gerne gemeinsam herausfinden. Du darfst mich aber gerne kontaktieren. In den meisten Fällen treffen jedoch die folgenden vier genannten Argumente gegen Nahrungsergänzungsmittel zu. Dabei wird erklärt, wie Nahrungsergänzungsmittel durchaus deine Zeit und dein Geld verringern, aber leider nicht deine Krankheitsneigung oder deine Kalorienbilanz.
1. Du brauchst keinen Ersatz, selten Ergänzungen
Hast du jemals einen Freund gehabt, der ungesundes Fast Food isst, dies aber durch Hinzufügen einer „gesunde“ Diät-Limonade ausgleicht? Genau wie Diät-Soda schlechte Ernährungsgewohnheiten nicht rückgängig macht, sondern diese sogar verschlimmert, ersetzen Nahrungsergänzungsmittel keine unvernünftigen Speise- und Snackmuster. Wie der Name schon sagt, sollen Nahrungsergänzungsmittel gesunde Nahrungsmittel ergänzen - nicht ersetzen. Durch Pillen eine Diät zu kreieren, die weniger Kalorien enthalten, ist äußerst ungesund und sicherlich nicht nachhaltig.
Natürlich ist es einfacher, eine Pille zu schlucken, als einen ausgewogenen Teller mit magerem Eiweiß, frischem Gemüse und Vollkornprodukten zusammenzustellen. Dafür schmeckt die frische Nahrung aber besser als eine Tablette. Und dir ist wahrscheinlich nicht bewusst, dass die meisten Pillen mit Vitaminen und Mineralien in Rohform vom Körper gar nicht verstoffwechselt werden können. Die überwiegende Mehrheit der gesunden Erwachsenen kann und sollte alle Nährstoffe, die sie benötigen, allein aus der natürlichen Nahrung beziehen. Dafür macht eine Ernährungsumstellung Sinn, eine Diät ist nicht notwendig.
2. Nahrungsergänzungsmittel sind keine sinnvollen Medikamente
Obwohl Nahrungsergänzungsmittel oft mit Medikamenten in Form von Tabletten verwechselt werden, sind sie keine „Gesundmacher“. Supplements sind „nicht zur Behandlung, Diagnose, Linderung, Vorbeugung oder Heilung von Krankheiten bestimmt“ (US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA)). Die Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln nehmen sich jedoch große Freiheit bei der Vermarktung dieser Produkte, was häufig die Beziehung zwischen ihren Nahrungsergänzungsmitteln und einer Verbesserung der Gesundheit herstellt. Dein Körper ist aber eine komplexe Funktionseinheit, die in der Natur geschaffen wurde und auch von deren Produkten ernährt werden sollte. Diese Ernährung kombiniert mit Bewegung und Sport ist die effektivste Prävention vor Krankheiten und Unterstützung deines Immunsystems.
3. Wirkstoffe und Mengen von Nahrungsergänzungsmittel
Wenn du ein trotz allem Supplement-Nutzer bist, schaue dir die Inhaltsstoffe genau an. Frage dich vor der Einnahme: „Warum nehme ich diese Ergänzung? Gibt es evidenzbasierte Daten oder Studien, die die Verwendung und Wirkung dieser Ergänzung unterstützen? Was genau nehme ich zu mir und weiß ich ob die Nahrungsergänzung funktioniert? “ Und schließlich: "Weiß ich überhaupt, ob das, was auf der Flasche steht, tatsächlich auch der gewünschte Inhalt ist?" Die Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln müssen weder die Menge der Inhaltsstoffe noch manchmal sogar die genauen Inhaltsstoffe ihrer Produkte offenlegen. Unter Berufung auf den Schutz geheimer Inhaltsstoffe und Formeln für Mineralstoffe müssen Hersteller nicht preisgeben, wie viel oder sogar was sich in den Flaschen befindet, die sie verkaufen. Ein natürliches Obst oder Gemüse hat keine versteckten Inhaltsstoffe. Warum also nicht diesen mehr vertrauen?
4. „Natürliche“ Präparate sind nicht gleich natürlich
In der Welt der Nahrungsergänzungsmittelindustrie gibt es keine rechtlich vertretbare Definition für den Begriff „natürlich“. In der Tat bedeutet das Wort „natürlich“ bei Präparaten meistens nichts. Die Wahrnehmung eines natürlichen Ergänzungsprodukts ist, dass es nicht künstlich hergestellt wird. Dies ist äußerst ironisch, da die überwiegende Mehrheit der Nahrungsergänzungsmittel in einer Laborumgebung synthetisch hergestellt wird.
Wenn es um Sportergänzungsmittel geht, möchte man gerne glauben, dass man mit leckeren, süßen Proteinshakes Muskeln dazugewinnt. Leider baut das Mixen eines Protein-Shakes auch nach dem Training nicht von selbst Muskeln auf. Weder ist es ein natürliches Produkt, noch verarbeitet der Muskel Protein wenn er gar nicht angestrengt wurde. Nahrungsprotein spielt eine Rolle bei der Muskelregeneration, aber es ist die wiederholte Bewegung und Belastung der Muskeln welches deren Masse aufbaut - nicht dein Proteingetränk.
Fazit: Sind Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll?
Es ist leicht, von der Vielzahl der auf dem Markt erhältlichen Nahrungsergänzungsmittel und Sportergänzungsmittel überzeugt zu werden. Doch nur weil ein Produkt einen vielversprechenden Namen hat, anscheinend schnell und einfach Ergebnisse erzielt, heißt das nicht, dass du es kaufen sollst. Außergewöhnliche sportliche Leistung und optimale Gesundheit entstehen durch diszipliniertes Training und einen Körper, der mit gutem Essen versorgt wird. Zum Glück kann man sich Gesundheit nicht erkaufen, somit hat jeder die Chance auf Gesundheit. Die Entscheidung dafür oder dagegen liegt alleine bei dir. Die Frage ob Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sind oder nicht, kannst du persönlich für dich entscheiden.
Als Ernährungsberater, Gesundheitscoach und Personal Trainer liegt mir sehr viel daran, dir das Verständnis der natürlichen Gesundheit zu übermitteln. Gerne beantworte ich dir deine Fragen und freue mich über deine Nachricht unter +4915788515054 oder eine Mail an kontakt@vivianewintermantel.de.
Wenn du deine Erfahrungen gerne teilen möchtest, dann freue ich mich auf dein Kommentar unter diesem Blog.
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